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Kakao
Der Baum war schon in Kultur, als die Spanier nach Amerika kamen und ihn 1502 dort entdeckten. Sie brachten Bohne und fertige Schokolade nach Spanien. Im 17. Jahrhundert waren Kakao-Öl und Kakao-Butter Mittel für den kalten Magen, die Brust und gegen Husten, Geräusper und Schwindel. Im 19. Jahrhundert verschwindet Kakao aus der Pharmazie und wird zum Nahrungs- und Genussmittel. Kakao-Butter diente später auch als Bestandteil oder Basis von Kosmetika und Salben.
Wissenschaftlicher Name: Theobroma cacao L.
Charakteristik
Die Pflanze wird in den feuchten Tropen weltweit angebaut. Sie blüht das ganze Jahr und wird im Juni und Dezember geerntet. Medizinisch verwendet werden die bei der Kakaogewinnung anfallenden Samenschalen, die Kakaobutter, die teilweise von der Schale befreiten, leicht gerösteten Samen und die rohen, getrockneten, ungerösteten Samen.
Anwendungsbereiche
Innere Anwendung: bei Leber-, Blasen- und Nierenleiden, Zuckerleiden, als Stärkungs- und Heilmittel, als stopfendes Mittel bei Durchfällen
Dosierung
Keine Angaben.
Wirkung und Nebenwirkungen
Kakaosamen können aufgrund des Gerbstoffgehaltes verstopfend wirken. Die Droge wirkt stärkend auf den Herzmuskel und muskelentspannend. In hoher Dosierung kommt es zu migräneartigen Kopfschmerzen, Zittern, Übererregbarkeit und Schweißausbrüchen.
Risiken der bestimmungsgemäßen Anwendung der Droge sowie des Genusses normaler Mengen an Schokoladenprodukten und Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Kakao kann allerdings allergische Reaktionen hervorrufen. Der wissenschaftliche Beleg für die medizinische Wirkung von Kakao steht noch aus.
Anwendung in Lebensmitteln
Aus Kakaopflanzen wird Kakaomasse, -pulver, -butter und Schokolade hergestellt. Diese werden in vielen Nahrungsmitteln verwendet wie Getränken, Eiskrem und Gebäck. Gewisse antidepressive Effekte, die Schokoladenprodukten zugeschrieben werden, könnten durch das enthaltene Tryptamin bedingt sein. Wegen des Inhaltsstoffs Theobromins hat Kakao eine ähnliche – wenn auch schwächer – stimulierende Wirkung wie Koffein.
Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke ; Bildrechte: PixieMe/Shutterstock.com