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Rosmarin
Im ersten Jahrhundert nach Christus brachten die Benediktiner den Rosmarin aus dem Mittelmeergebiet über die Alpen nach Deutschland. Schnell etablierte er sich als Gewürz und Allheilmittel. In den Kräuterbüchern des Mittelalters wird der Pflanze eine Palette an Wirkungen zugeschrieben: leberreinigend, entwässernd, schweißtreibend, aufweichend, verdauungsfördernd und blutreinigend soll der Rosmarin sein. Viele Heilkundige empfahlen ihn darüber hinaus gegen Krebs, Lähmungen und Epilepsie. Im 19. Jahrhundert machte Sebastian Kneipp den Rosmarin in der Volksmedizin populär. Die Heilpflanze machte sich unter anderem als Mittel gegen Verdauungs- und Nierenleiden einen Namen. Ein Rosmarin-Bad und eine Einreibung mit Spiritus soll die Durchblutung fördern. Den ätherischen Ölen der Rosmarinblätter wird eine Wirkung gegen chronische Schwächezustände nachgesagt. Hochdosiert wurde er auch als Abtreibungsmittel eingesetzt.
Wissenschaftlicher Name: Rosmarinus officinalis.
Charakteristik
Der immergrüne Rosmarin wächst bevorzugt an trockenen Hängen des Mittelmeerraums. In Deutschland lässt er sich lediglich in Blumentöpfen halten, da er nicht winterhart ist. Im Winter holt man die Pflanze ins Haus. Der aromatisch riechende Strauch erreicht eine Höhe von bis zu 1,5 Metern. Seine Zweige sind stark verzweigt und dicht mit schmalen, länglichen Blättern besetzt. Ihre Oberseite glänzt, während die Unterseite filzig behaart ist. Von März bis Mai bildet der Rosmarin kleine, blassblaue Blüten. Selten blüht der Rosmarin rosa oder weiß. Medizinisch verwendet werden die frischen oder getrockneten Blätter, das aus den Blättern und Stengeln gewonnene Öl, blühende Zweige sowie blühende, getrocknete Zweigspitzen. Kombinationspräparate und Fertigzubereitungen wie Badzusätze, Spiritus oder Tee sind in der Apotheke erhältlich.
Anwendungsbereiche
Innere Anwendung: bei Völlegefühl, Blähungen und leichten Magen-Darm-Beschwerden mit Krämpfen
Dosierung
Tagesdosis: 4-6 g Droge
Risiken und Nebenwirkungen:
Risiken der bestimmungsgemäßen Anwendung therapeutischer Dosen der Droge sind nicht bekannt. Kontaktallergien sind möglich. Rosmarin stimuliert die Gebärmutter und kann in hoher Dosierung abtreibend wirken. Schwangere sollten deshalb keinen Rosmarin anwenden.
Quelle: Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke: Heilpflanzen CD-ROM (Herbal Remedies), 2003 MedPharm
Sandra Göbel ; Bildrechte: Elena Efimova/Shutterstock.com